Prof. Jörg Steinbach (Präsident der BTU Cottbus-Senftenberg)

Wissenschaft motiviert Wirtschaft und Wirtschaft motiviert Wissenschaft. Die BTU ist ein äußerst attraktives Instrument für die Standortpolitik der Region. Das war das Credo des Gesprächsabends mit Prof. Dr. Jörg Steinbach. Neben der Aufnahme der BTU in die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die in Bezug auf die deutsche Wissenschaft und Forschung mit einem „Ritterschlag“ gleichzusetzen ist, sind zwei weitere Themenfelder für den neuen Präsidenten von entscheidender Bedeutung. Ganz wichtig ist die Steigerung der nationalen und internationalen Ausstrahlung. „Ich möchte in einzelnen Bereichen so weit vorankommen, dass wir für international renommierte Wissenschaftler attraktiv werden. Da wir ein festes Budget haben, müssen wir von der Gießkannenpraxis wegkommen und die Qualität in Schwerpunktbereichen steigern.“ In Zahlen heißt das, dass 50 von 220 Lehrstühlen perspektivisch aufgelöst werden, und die dadurch freiwerdenden Gelder in den Mittelbau der verbleibenden Lehrstühle gesteckt werden.

Der dritte Meilenstein ist die völlige Neuausrichtung der „Wirtschaftspolitik“. „Ich möchte einerseits durch „Paten“ direkte Ansprechpartner an der BTU für die Wirtschaft installieren. Andererseits müssen wir die Infrastruktur für Ausgründungen wesentlich verbessern. Ich könnte mir vorstellen, das Areal der ehemaligen Schwimmhalle für den Bau einen Inkubators zu nutzen. Mein Ziel ist es, ca. 4 Ausgründungen pro Jahr zu etablieren“. Mit der Stadt Cottbus gibt es derzeit noch keine gemeinsame Strategie. „Es gab bisher leider noch keinen Kontakt zur kommunalen Wirtschaftsförderung. Ich hoffe, dass können wir bald nachholen.

In seinem zunächst auf 6 Jahre befristeten Arbeitsvertrag hat sich Prof. Steinbach große Projekte vorgenommen, die die BTU in ein neues Zeitalter führen sollen. Der Leiter des BVMW für die Wirtschaftsregion Cottbus-Niederlausitz Ralf Henkler hat ihm dafür seine volle Unterstützung zugesagt.