Holger Kelch (Oberbürgermeister der Stadt Cottbus)

Seit dem 01.12.2014 ist Holger Kelch neuer Oberbürgermeister der Stadt Cottbus und somit auch für die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen  auf kommunaler Ebene verantwortlich. Einerseits benötigt der Unternehmensbestand optimale Rahmenbedingungen, die eine weitere Entwicklung ermöglichen. Andererseits muss ein Klima geschaffen werden, das Unternehmen animiert, sich in Cottbus anzusiedeln. Folgende Projekte der kommunalen Wirtschaftspolitik beabsichtigt  Herr Kelch, in seiner Amtszeit umzusetzen:

Wirtschaftsförderung: Die Stadt steckt viel Geld in den Bereich Wirtschaftsförderung. Mit der CMT , der EGC und dem Stadtmarketing gibt es drei Strukturen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Hier muss es eine Straffung der Struktur geben, die einen effizienteren Einsatz der finanziellen Mittel zur Folge hat.

Stabsstelle Wirtschaftsförderung: Mit Manfred Hurrass (Tel: 0355/612-2882, E-Mail: manfred.hurrass@cottbus.de) wurde ein „Beauftragter des Oberbürgermeisters für Wirtschaftsfragen“ installiert, der die Schnittstelle zwischen Wirtschaft, EGC und Verwaltung einnimmt, um insbesondere Reibungen zwischen der Verwaltung und Unternehmen zu verhindern.

EGC: Als Wirtschaftsfördergesellschaft für die Stadt Cottbus sind die damit verbundenen Aufgabenbereiche zu komplex. Hier muss in den folgenden Monaten die Politik Beschlüsse fassen, in welcher Struktur die EGC welche Aufgabenbereiche übernehmen wird.

Ansiedlungsprovision: Die bisher nur für den Ex-Präsidenten der BTU (Prof. Zimmerli) abgeschlossene Vereinbarung zur Ansiedlung von Unternehmen, die das Zahlen einer Provision für das erfolgreiche Empfehlen von ansiedlungswilligen Unternehmen regelt, soll zukünftig auch für andere Tippgeber gelten. Ansprechpartner ist dabei die EGC.

Welcome Package: Mit einem Willkommenspaket bietet die EGC potenziellen Investoren und ansiedlungswilligen Unternehmen ein Servicepaket, um die Stadt selbst und deren Standortvielfalt kennenzulernen. Weitere Infos dazu hier.

TIP: Die Auslastung des Technologie- und Innovationsparks (TIP) am ehemaligen Flugplatz (180 ha) steht und fällt mit der überregionalen Anbindung. Beabsichtigt ist der Anschluss an die Autobahn. Mit Hilfe einer Studie wurden Argumente zusammengetragen, um das Projekt in den „Bundesverkehrswegeplan“ aufzunehmen, der die Finanzierung des Straßenbaus ermöglicht.

Anbindung Berlin: Für die bessere Anbindung an den Wirtschaftsraum Berlin-BER ist die durchgängige Zweigleisigkeit der Bahnverbindung unbedingt erforderlich. Hierin sieht Holger Kelch einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit.

BTU: Die Zusammenarbeit mit der „Brandenburgischen Technischen Universität“ wird, übereinstimmend mit dem neuen Präsidenten der BTU Prof. Steinbach, intensiviert. Klare Vorstellungen dazu gibt es jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht.

Cottbuser See: Die städtebauliche Entwicklung des zukünftigen Cottbuser Sees (ca. 1900 ha Wasserfläche) ist gerade auch als weicher Standortfaktor eine große Chance. Die Schaffung von exklusiven Wohnstandorten bildet dabei einen großen Standortvorteil, wenn es darum geht, Führungspersonal für die Region zu gewinnen.

Unternehmerforum: Zukünftig wird es regelmäßig ein Unternehmerforum geben. Inhaltlich geht es um die Vorstellung aller Investitionen, die durch die Stadt und die städtischen Unternehmen in der näheren Zukunft durchgeführt werden, damit Handwerker und Dienstleister die Kenntnis und damit die Möglichkeit haben, an den Ausschreibungen teilzunehmen.

Zum Abschluss des Gesprächsabends fragte ich Herrn Kelch, auf welche abgearbeiteten Projekte er nach Abschluss seiner ersten Wahlperiode als OB in der Wirtschaftspolitik besonders stolz sein wird.

Seine Antwort:

1. Die Anbindung des TIP an das Autobahnnetz
2. Der vollständig zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Cottbus-Berlin
3. Die Erschließung und Gestaltung des Cottbuser Sees

Der BVMW wünscht dabei viel Erfolg. Unsere Unterstützung ist selbstverständlich.

Ralf Henkler
Cottbus, den 19.01.2015